Konzept

Selbstverständnis

Freiheit ≠ Freibier

Als Mitbegründer*innen des habiTAT-Syndikat übernehmen wir auch dessen Selbstverständnis in unser Hausprojekt. Zusammengefasst bilden hier die Säulen Inklusion, Selbstverwaltung, Solidarität und die Idee des Nutzungseigentums & der Kapitalneutralisierung das Fundament aus welchem auch eine politische Positionierung abzuleiten ist.

Die Inklusion

Das Inklusionsmodell baut auf dem zentralen Wert der Vielfalt auf und beschreibt diesen als Reichtum. Mit Vielfalt sind die unendlich vielen verschiedenen Lebenskonzepte und -weisen gemeint, deren Wertschätzung eine Positionierung aufzeigt, die als Leitgedanke eine Orientierung für (soziales) Handeln anbietet. Mit diesem Konzept wird versucht die konkrete Utopie, bei der sich Menschen mit ihrer Besonderheit und Einzigartigkeit ebenbürtig begegnen, umzusetzen. Dabei steht der Freiheits- und Gleichberechtigungsgedanke im Zentrum des gemeinschaftlichen Zusammenlebens. Die Gleichheit und Wertigkeit jedes*r Einzelnen spiegelt ebenso den Grundgedanken und die Ideale moderner demokratischer Verhältnisse wieder und rückt die Anerkennung des Heterogenen in den Vordergrund. Dadurch bietet das Modell der Inklusion strukturelle Rahmenbedingungen, die die Übernahme von (Selbst-)Verantwortung und -ermächtigung fördern.

Die Selbstverwaltung

Wir sind der Meinung, dass sich heterogene Wohngemeinschaften nicht erzwingen lassen, sondern von den Bewohner*innen selbst bestimmt werden müssen. Selbstverwaltung meint die gleichberechtigte Mitbestimmung aller aktiv Beteiligten, unabhängig von der kapitalmäßigen Beteiligung (keine formelle Hierarchie, keine Vorzugsrechte) und die dafür erforderliche Transparenz der betrieblichen Vorgänge. Vorraussetzung ist es, angemessene und passende Entscheidungsstrukturen zu finden (zB.: soziokratisches Konsentieren, Diskussionen anstatt Mehrheitsentscheidungen). Selbstorganisation bietet den Bewohner*innen die Möglichkeit, ihren Bedürfnissen Genüge zu tun und fördert höchste Partizipationsmöglichkeiten. Da die Selbstorganisation durch Privateigentum bedroht wird, ist eine Verknüpfung an die Idee der Kapitalneutralisierung unabdingbar.

Nutzungseigentum & Kapitalneutralisierung

Der populäre Eigentumsbegriff beinhaltet die beiden Bestandteile Werteigentum und Nutzungseigentum. Während das Nutzungseigentum im Fall von Immobilien – dem Namen nach – das Recht beinhaltet, ein Haus zu nutzen, sichert das Werteigentum Kapitaleigner*innen die Möglichkeit, persönlichen Gewinn daraus zu schlagen. Durch die Übertragung des Werteigentums an eine juristische Person und der Nutzungsrechte an die Hausgemeinschaft, wird das Werteigentum abgespalten und aufgelöst. Die Rechtsform des habiTAT soll sicherstellen, dass das Werteigentum nicht mehr aus dieser Struktur gelöst werden kann und damit dem Immobilienmarkt langfristig entzogen bleibt. Ziel ist es also, Immobilien und deren Nutzung und Pflege zu vergemeinschaften und gleichzeitig Spekulation und persönliche Bereicherung ausschließen.

Die Solidarität

Die Säule der Solidarität bezieht sich sowohl auf die Hausgemeinschaft selbst, als auch auf die Einbettung dieser in die Gesellschaft. Im alltäglichen  Leben soll Raum für gegenseitige Unterstützung geschaffen und der Vereinzelung moderner Wohnverhältnisse entgegengewirkt werden. Gleichzeitig soll über einen Solitransfer ein Austausch zwischen den einzelnen Projekten geschaffen werden. Dies geschieht zum Einen durch die Unterstützung von neuen Projekten durch bereits etablierte und dadurch finanziell entlastete Altprojekte mittels eines Solidarumlagebetrags, zum Anderen durch ein ständig wachsendes Netzwerk an Personen unterschiedlicher Fähigkeiten und Kompetenzen.

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