Warum der Name Willy*Fred?

Widerstandstruppe

Willy-Fred war der Name einer Widerstandsgruppe im inneren Salzkammergut zur Zeit des Nationalsozialismus und Teil einer regionalen Bewegung, die in ihrer Dimension eine Ausnahmeerscheinung in Österreich darstellte. Der Kreis der Aktivist*innen und direkten Unterstützer*innen umfasste gegen Ende des Krieges bis zu 500 Personen. Als Basis der Gruppe diente der „Igel“, ein selbsterrichteter Partisan*innenunterschlupf im Toten Gebirge.

Die Geschichte der ehemaligen Widerstandskämpfer*innen ist nicht Teil der Erinnerungskultur und geriet seither aktiv in Vergessenheit. Auch das offizielle Österreich interessierte sich kaum für jene, die am Kampf um eine freie Demokratie mitgewirkt hatten. Einzig die Ischlerin Resi Pesendorfer erhielt für ihre Verdienste um die Befreiung Österreichs das Ehrenzeichen der Republik.¹

Die Grundaufgabe bei unserem Vorgehen gegen das Naziregime war vorerst mal das Organisatorische, nicht das Kämpferische…

Alois Straubinger

Für unser selbstverwaltetes Hausprojekt haben wir nach einem Namen gesucht, mit dem wir ein Zeichen setzen können. Wir wählten ausdrücklich einen Gruppennamen um nicht Einzelpersonen hervorzuheben, sondern die gesamte Gruppe in ihrer Dynamik zu würdigen. Durch diese Namensgebung wollen wir uns jedoch nicht mit dieser Gruppe gleichsetzten, sondern lediglich Platz schaffen für das Gedenken eines Netzwerkes, welches einen so starken Zusammenhalt und außerordentliche Courage bewiesen hat. Unsere Sympathie für die Widerstandsgruppe baut somit auf den Säulen der Solidarität und Selbstorganisation auf und versucht diese in die Zukunft zu tragen.

Wir vergessen nicht!

In Österreich gibt es einige Menschen, die wesentliche Arbeit in der NS-Vergangenheitsbewältigung leisten. Als Tipp möchten wir hier noch auf das Zeitgeschichte Museum in Ebensee verweisen und die großartige Sendereihe „Fragmente des Widerstands“ des Freien Radio Salzkammerguts aus dem Jahr 2005 vorstellen.


Quelle:

¹ Rolinek, S., Lehner, G. & Strasser, C. (2009) Im Schatten der Mozartkugel – Reiseführer durch die braune Topografie von Salzburg. Wien: Czernin.

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